Freitag, 4. August 2017

Kroatien im August 2017



Ein mehr oder weniger spontaner Aufenthalt in Kroatien. Ein deutsch-kroatischer Freund, Cernik, hält sich derzeit auf der Insel Pag auf. Mal gucken, was der so macht.



Freitag, 04.08.2017

18,5 Stunden (inkl. einer halbstündigen Kaffeepause bei Dubravka in Kraljevica) dauert die Anreise auf die Insel Pag. Ok - man hätte eine andere Route als über Italien und der Küstenstraße entlang wählen können. Aber diese nächtlichen Baustellen in der Ferienzeit ... Egal. Irgendwann kommt man dann halt doch in Povljana auf der Insel Pag an.


Cernik hat ja schon ein Zimmer im Ort bezogen und ich bekomme den Volltreffer zugeteilt: Eine Einzimmersuite in der Ortsmitte und der Preis passt definitiv. Und der Hammer: Meine Vermieterin, Milka (78), ist die weltberühmte Tischdeckchen-Strickerin. Ja, genau. Die Milka, die auch schon im deutschen Fernsehen war, wenn es um Kroatien ging.


 

In der Stadt Pag gibt es eine Zahnärztin. Das weiß ich jetzt, weil dem Cernik eine Blombe heraus gefallen ist. Das war zwar schon heute Morgen, aber aus irgendeinem Grund hat er auf mich gewartet. Das ging dann auch ganz schnell. 220 Kuna dürften preiswert sein. Die werden zu Hause eh erstattet. Bei der Fahrt fällt auf, dass es auf der Insel in den letzen Tagen an mehreren Stellen bei Kosljun und Proboj gebrannt hat. Keine schöner Anblick.



Ein typische Bild (hier Stadt Pag) wie es sich an der ganzen Küste bei der heutigen Fahrt zeigt. Kroatien ist proppenvoll. Also die öffentlichen Strände. Und dann diese Hitze ... 41 Grad heute Mittag. Und wie man sieht, gibt es auf der kahlen Insel auch viel grün.



Das Abendessen, vielmehr Nachmittagsessen, gibt es in einem Strandimbiss in Kolan. Eine interessante Straße führt dahin. Am Abend dann noch Livemusik in der Ortsmitte. Genug für heute. Müde.







Samstag, 05.08.2017

Habe quasi schwimmend geschlafen. Klima gibt es in der Einzimmersuite nicht. Empfehlung war, die Tür offen stehen zu lassen. Danke aber auch. Da laufen ständig Leute vorbei ... Auf gehts in den äußersten Süden Povljanas. Kilometerlange Schotterpiste ins Nichts. Hier und da eine Schafsbehausung und ganz am Ende - ja - Tümpel. Sind wohl mehr Schafstränke. Apropos Schafe: Den Angriff haben wir unbeschadet überstanden. Die haben kurz vorm Auto abgebremst.












Auf dem Weg nach Novalja dann dieser Anblick bei Kosljun. Es brennt mal wieder. Aber bis zum Abend war glücklicherweise alles gelöscht.



Es wäre mal an der Zeit, eine Runde zu schnorcheln. Cernik schlägt die Babe Beach in Novalja vor. Einem Kumpel gehört die dortige Strandbar. Ja, ganz nett dort. Nein, da gehe ich nicht schnorcheln.



Also weiter in Richtung Lun. Schon bald nach Novalja sieht man von der Straße aus ein Bucht sehen. Ok, dann wagen wir mal den Abstieg. Eine handvoll Leute sind in der Bucht. Ist ok. Mir persönlich ist das Wasser zu warm (Badewannenfeeling). Aber es ist klar und es gibt auch einiges sehen.







Abendessen an der Nordspitze der Insel Pag in Tovarnele. Auch hier geht die Sonne unter. Aber das nutzt derzeit irgendwie nichts. Es bleibt heiß. Aber man gewöhnt sich schnell an den Anblick schwitzender Menschen ...





Sonntag, 06.08.2017

Ein Grad kälter als gestern. Nur noch 40 Grad und es brennt mal wieder auf Pag. Dieses Mal fliegen auch Löschflugzeuge. So grundsätzlich ist in dem Ort Povljana einiges los. Was die Lautstärke am Abend betrifft. Permanent in Beschlag genommene "Arbeitsmöglichkeiten" im Hof meiner Suite tuen ihr Übriges. Meine Mitbewohner sind slowakische Familien, die einen irren Redebedarf haben. Schon anstrengend, da aus dem Weg zu gehen. Nein, grundsätzlich habe ich nichts gegen Slowaken. Wir machen uns auf den Weg zur Pager Brücke. Bei der Ruine ist Startplatz: Ich fahre und halte den Verkehr auf. Weil Cernik neben mir sitzt und seine Drohne steuert, die hinter uns herfliegt. Schon erstaunlich, was die Drohnen leisten können. Kein Sichtkontakt mehr nötig.





Jetzt folgt die tägliche Überlegung, was man denn unternehmen könne. Einstimmiger Entscheid: Ins Wasser hüpfen. Also auf nach Vrsi. Da lässt es sich nunmal hervorragend schorcheln. Über dem Velebit bauen sich erste Wolken auf. Ein Vorbote dessen, was dann später folgen sollte.



Und im Wassser jede Menge Film- und Fotomotive.






Bei Zaton, nördlich von Zadar, befindet sich eine ehemalige Mitlitärbasis aus dem Jugoslawienkrieg. Diese wurde errichtet, weil die Serben den Flughafen Zemunik besetzt hatten. So Cernik. Geht mir aber nicht in den Kopp. Beide Areale liegen zu nah beieinander. Egal. Auch hier ist alles geplündert und mit Graffitis versehen.





Das Gelände ist sehr weitläufig und viele Gebäude im Wald "versteckt". Sozusagen etwas Geschichte ohne Eintrittsgelder. Und in einem Gebäude hat sich ein kleiner Vampir an die Wand geheftet.







Zum Abendessen nach Privlaka. Keine gute Idee. Das ist Tourismus pur inkl. Fastfoodläden. Also so gut wie nur Fastloodläden. Aber zumindest kann ich mir so erklären, weshalb einige Urlauber immer noch von Kroatien als einem "billigen" Urlaubsland reden.



Dann bei Dunkelheit wieder zurück in Povljana. Und schlagartig muss ich an die Soap "Ich bin ein Neusischer, holt mich hier raus" denken. Die Tischgarnitur im Hof mal wieder fest in slowakischer Hand. Klar könnte man sich dazu setzen. Könnte. Musikbeschallung, teils Karaoke-Live, in allen Cafes. Und gegen Mitternacht folgt einem Rohrbruch auf dem Hauptplatz eine Bura mit leichtem Gewitter. Herrlich: Es wird ruhig ...


Montag, 07.08.2017

Wow - die nächtliche Bura hat ganz gut aufgeklart. Dann mal auf in das weite Nichts im Südosten von Povljana. Das ist zugleich sozusagen der Hausberg. Und damit der Blick auf den Ort leichter fällt, gibt es sogar einen Aussichtspunkt mit einer zusätzlichen Erhebung von ca. einem Meter.






Und: Es gibt jetzt ein Foto von unserer dauerbesetzten Tischgarnitur mit dem Fernsehstar Milka und Cernik. Eine Genehmigung zur Veröffentlichung steht noch aus. Also psssst.


Heutiges Ziel sind die Ortschaften südlich von Caska; quasi gegenüber von Kolan. Unweigerlich fährt man da durch die Stadt Pag mit ihrem beliebten Aussichtspunkt auf die Stadt. Bei der Sicht darf man da mal halten. Aber weil die Aussicht ja eh schon jeder kennt, habe ich mal ein Foto mit zwei (Amateur-) Models versucht. Ich finds ganz nett. Falls jemand die zwei kennt und /oder Kontakte zu einem Reiseführer hat, dann bitte downloaden und weiterleiten.




Irgendwo zwischen Caska und der Fähranlegestelle Zigljen geht ein Weg in die Steinwüste ab. Ja ok, das kann man auch mal zeigen.





Nun zurück in den Ort Caska und diese "Halbinsel" in Richtung Süden abfahren. In Caska selbst findet sich ein Thunfischturm. Und jemand, der oder die seinen oder ihren Garten zum Nationalpark erklärt hat. Letztes Bild ist ein Ausblick in Zubovici.




Die Straße endet im Ort Metajna. Im Süden des Ortes befindet sich die Bucht Rucica. Hierzu einfach durch den Ort fahren, bis nichts mehr geht.



Die Bucht Rucica selbst scheint nicht gerade unbeliebt zu sein. Ich denke mal, dass sich das von selbst erklärt.






Nach dem Abendessen im Ort Metajna (erstes Bild hat nur symbolischen Wert, da wir im Schatten flaniert haben) steht Sonnenuntergangsschnorcheln in Caska beim Thunfischturm an. Eine ziemlich trübe Suppe dort. Aber erstaunlicherweise viel Leben drin. Großes Leben. So als wären die alle gedopt oder so. Der Krebs ist gut und gerne tellerfüllend. Etliche Steckmuscheln und vor allem Seespinnen. Letztere sind im Video halt besser zu erkennen ...








Dienstag, 08.08.2017

Nun schaut euch mal den Ortsmittelpunkt von Povljana gegen Mittag an: Ruhe und Idylle pur. Alles Fassade. Nicht falsch verstehen. Etwas Ironie ist da schon dabei. Und irgendwie auch faszinierend, wie die dortigen Menschen am frühen Morgen und am Abend ihre Stände aufbauen und ... los gehts. Ist schon in Ordnung.



Ein Ortswechsel steht an. Ja, die gemeinsamen Tage mit Cernik sind gezählt. Aber wir haben zunächst die gleiche Richtung. Es geht in die Lika, nach Otocac. Bitte nicht fragen, warum es nach Otocac geht. Na gut: Schaut euch mal die Preise in der Hochsaison an der Küste an. Als Alleinreisender. Danke aber auch. Dann lieber etwas von der Küste weg und der Fluss Caska ist ja auch in der Nähe. Falls mal wer von Povljana nach Otocac fahren sollte, habe ich da einen Tipp: Nehmt bitte die Fähre. Unseren Streckenverlauf muss man nicht nachahmen. Also dann mal los.




Natürlich gab es einige "Pausen" auf der Strecke. Das zieht sich. Pflicht: Die Maslenica-Brücke. Ohne Brücke. Ein Foto von der Brücke lasse ich jetzt mal weg, weil die eh jeder kennt. Dafür verrate ich den Preis für das "highest bungee jumping" in Kroatien: 460 Kuna. Bei Bedarf wird noch ein Video für 160 Kuna gefertigt (ich machs für 100 Kuna). Das T-Shirt für 80 Kuna braucht man nicht zwingend.



In Porat, das gehört zu Lukovo Sugarje, befinden sich mehrere Gebäude mit Bunker- und Tunnelanlagen. Die entsprechenden Häuser sind quasi eine zusätzliche Tarnung. Eine Frau (Name ist der Redaktion bekannt) soll den Schlüssel zu den Gebäuden haben. Nun denn. Die Frau war nicht zu erreichen, aber ein älterer Herr zeigte sich auskunftsfreudig. Wahrscheinlich auch deshalb, weil er gleich mal sein Haus für 150.000 Euro angeboten hat (letztes Foto - ist aber größer mit Nebengebäuden etc.). Interessenten wenden sich bitte direkt an den Herrn. Derzeitige Nutzung der Bucht? Idealer Ort zum Baden und Urlauben. Allerdings spätestens jetzt kein Geheimtipp mehr.






Ein Fundstück auf dem Weg von Karlobag nach Baske Ostarije: Zustimmung.


Nächster Halt ist in Kaluderovac. Hier hat man einen prima Zugang zum Fluss Lika, der den Kruscica Stausee speist. Die Lika gehört zu den saubersten und naturbelassendsten Gewässern Kroatiens. Laut Internet. Ist aber auch so. Nur hätte uns vorher mal wer sagen können, dass das Überqueren der Brücke derzeit einem Abenteuer gleicht.



Dann sind wir endlich in Otocac. Am Ortseingang (aus unserer Richtung kommend) befindet sich das Hotel Gacka. Gacka ist der Name des Flusses in der hiesigen Gegend. Gleich neben dem Hotel Gacka ist das alte Hotel Gacka. Das ist interessanter.



Falls wer Flugzeuge in Bihac vermissen sollte: Hier sind sie. Auf einem alten Flugplatz in Otocac. Die Verlegung kommt wohl daher, weil laut Hinweisschild zumindest eine Maschine im Jahr 1977 zuletzt hier gelandet ist.




Thema Abendessen: Cevapcici - kennt wohl jeder - mit allem drum und dran (= Beilagen) kosten 35 Kuna. Also ca. 5 Euro. Frische Forelle mit Beilage ab 50 Kuna. Will heißen: Kein Vergleich zu den Preisen an der Küste. Und da ist ja noch "mein" Apartment: 50qm und die Qual der Wahl: Welches Schlafzimmer nehme ich(?). Ich habe mich für das große mit 3 Betten entschieden. Über den Preis reden wir nicht. Einfach mal selbst die Unterschiede zwischen Küste und Inland im Internet erforschen. Entfernung zur Küste (hier Senj): 42 Kilometer. Aber schaun wir mal, ob ich da überhaupt die nächsten Tage hin will.



Mittwoch, 09.08.2017

Alleine in Otocac ... Aber die Vermieter geben sich echt Mühe. In der Wohnung ist ja schon alles vorhanden. Selbst Kaffee, Snacks, Obst etc. Und dann kommt die Vermieterin am Morgen mit ner Flasche Schnaps. Soll helfen. Bei was weiß ich nicht. In Povljana hat wer gesagt, dass das gut bei Hitze ist. Und als ich mal kurz zum Einkaufen war, ist ratzfatz mein Zeugs weggespült worden und das Bettchen gemacht. Brav. Otocac ist eine Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern. Laut wikipedia 2011. Ich denke mal, dass es mittlerweile weniger sind. Ein paar "nette" Gebäude sind vorhanden; insbesondere Kirchen. Ansonsten ziemlich viel kaputt.




Na dann wollen wir mal die Gegend erkunden. Es dreht sich hier ja alles, was Tourismus betrifft, um den Fluß Gacka. Insbesondere Angeln, Kanu / Kajak fahren (habe ich heute eines gesehen) und Rad fahren. Ich arbeite mich "von unten nach oben" vor. Beginnend im südöstlich gelegenen Ort Licko Lesce. Im Süden des Ortes findet sich ein Gelände einer Kalk und Steine verarbeitenden Fabrik. Laut Internet sind die noch aktiv. Derzeit wahrscheinlich Betriebsferien.




Ganz in der Nähe ist ein Aussichtpunkt mit Blick auf das Tal (Gacko Polje). Was man hier nicht gut (gar nicht) erkennen kann, sind die vielen Straßen, schmal und teils Makadam, die das Tal durchziehen. Und die vielen Schafe. Es gibt kaum ein Hof ohne Schafe da unten.





Bevor es zu den Quellen des Flusses Gacka geht, wollte ich nur mal so ein paar andere Orte in der Umgebung durchfahren. In Ramljani steht so ein Schild, welches auf Minengefahr hinweist und gleich um die Ecke ist das entsprechende, ehemalige Militärgelände dazu. Ein Tor ist nicht "ordentlich" verriegelt. Also falls mal wer Lust hat, kann er (oder sie) das Gelände erforschen.





Jetzt aber zu den Vrila Gasce (Quellen der Gasca). Ja, die Gasca hat mehrere Quellen.
Bekannt sind die zwei großen Karstquellen im Ort Sinac. Das ist bei Licko Lesce. Beide Quellen bilden einen kleinen See. Die Mühlen sind - sagen wir mal - unterschiedlich im Sinne von Verfallsdatum erhalten. Bei der Quelle Tonkovic Vrilo ist das Verfallsdatum überschritten.






Dahingegen schauen die Mühlen bei der Quelle Majerovo Vrilo brauchbarer aus. Etwas überrascht war ich von der Touristenressonanz an den Quellen. Da war fast keiner zugegen. Ist also ein guter Geheimtipp bei 38 Grad und schwüler Hitze.





Zwischen den beiden bekannteren Quellen befindet sich noch die Quelle Vrilo Klanac. Die ist halt kleiner und bietet weniger (Foto-) Motive.


 Ein paar Bilder aus dem Tal. Einfach mal so in der Pampa rumgefahren.




Nun gilt es noch sechs Brücken "abzuarbeiten". Die stehen im Prospekt und es muss ja einen Grund haben, dass die Brücken (Most 1 - 6) dort erwähnt sind. Ich verstehe nur nicht, warum die nach 6 Brücken aufhören, weil die Gasca ja noch weiterfließt. Brücke 1 befindet sich in Licko Lesce. Da macht die Hauptstraße einen Satz über den Fluß. Brücke 2 und 3 befinden sich in Covizi:



Keine Sorge, ich stelle nicht alle Brücken hier ein. In Prozor hatte ich gerade damit begonnen, einen Strohballen zu knipsen als ein Vehikel vorbeikam, bei dem die Frau auf der Rückbank sitzt. Wie kommunizieren die denn bei der Fahrt?



Apropos Prozor: Die Brücken 4-6 befinden sich in diesem Ort. Und mein Favorit ist die Brücke 5. Nicht wegen des Zwergtauchers. Die gibt es an allen Brücken wie auch sonstwo an der Gasca.






Im Bistro Ribic in Otocac gibt es dann mein Abendessen. Das wäre, wenn es sie denn prospekttechnisch erwähnenswert gäbe, die Brücke 7.



Donnerstag, 10.08.2017

Ein kleiner Stadtrundgang in Otocac. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen zentral. Hier befindet sich auch ein Park mit großem Spielplatz (für Hunde verboten). Nur eine von drei Kirchen liegt etwas abseits sowie das Denkmal für die Gefallenen im Jugoslawienkrieg. In der Stadt gibt es drei große Supermärkte (Konzum, Lidl und Plodine) und etliche kleine Markets. Cafes findet man an jeder Ecke, Restaurants muss man suchen. Ach ja - und den kroatischen Gacaner Memorialpark. Das sind diese Steinblöcke. Auf jedem Steinblock findet sich eine historische Persönlichkeit mit "gacanischem" Bezug. Ein paar Eindrücke vom heutigen Vormittag:









Nun beginnt die Suche nach der Fortica. Im Internet ist zu lesen, dass es sich hierbei um eine Festung, vielmehr um die Ruinen einer Festung, aus dem Jahr 1619 handelt. Hinweisschilder gibt es nicht. Google Maps weiß davon nix. Mein Navi auch nicht. Es gibt einen Hügel namens Fortica (ist auch zugleich ein Stadtteil). Also gehe ich da mal fragen. Die ersten drei befragten Personen sprechen eine andere Sprache und / oder behaupten, dass ich bereits in Fortica bin (einer fragt nach der Hausnummer, nach der ich suche ...). Verstanden - die wissen gar nicht, dass da irgendwo Ruinen sind. Erst die vierte Person kann mir den Weg zeigen. Es ist dann noch ein Stück zu laufen und man befindet sich auf einer Art Kreuzweg.



Und dann erscheinen auf einem Hügel die Ruinen der Festung, die im 17. Jahrhundert die Stadt Otocac und Senj (die Senjaner haben das Teil weitestgehend gebaut) verteidigt haben soll. Ein bißchen klein, oder? Ups, sorry, ich lese gerade, dass wohl nur ein Teil der ehemaligen Festung frei gelegt worden ist. Dann passt es ja. Und hier steht sogar ein Hinweisschild.





Jetzt noch etwas die Umgebung besichtigen. Gestern Abend habe ich von dem Ort Dabar gelesen. Da soll es eine Quelle geben und das ganze Gebiet um Dabar soll noch nicht von Minen geräumt worden sein. Na da gucken wir doch mal. Und es geht auch gut los. Gleich nach dem Ortsausgang von Otocac stehen die ersten Minenwarnschilder. Hier mal zunächst die Route. Der Ort Dabar ist dieses "Unnamed Road".


Glavace: In einem Waldstück befindet so etwas wie ein verlassenes Dorf. Etliche Häuser, aber schwer zugänglich. Völlig verwildert. Fährt man hier in Richtung Skare, dann sind neben "Stoffzelten" solche zerfallenen Häuser bewohnt. Wohl ein Außenbezirk von "Otocac". Ich habe keine Fotos hiervon gemacht. Zu viele Blicke.



Je näher man Dabar kommt, desto mehr Minenwarnschilder stehen rechts und links der Straße. Im Ort befindet sich tatsächlich eine Quelle. Da hat wer "Izvor (= Quelle) Crevarak" drauf geschrieben. Keine Ahnung, ob das stimmt. Und um die Quelle schwirren hunderte oder tausende Bläulinge, eine Falterart, herum.







Weiter geht es in Richtung Licka Jesenica. Die Landschaft wird orange. Das liegt wohl an den Pflanzen, die in Herbststimmung kommen. Ich kenne mich da nicht aus ...



Ca. 38 Kilometer sind es nach Licka Jesenica. Ein Auto ist mir unterwegs begegnet. Und zwischen Dabar und Licka Jesenica stehen alle 100 meter Warnschilder.


In Licka Jesenica soll laut Maps ein kleiner See sein. Ist derzeit aber ausgetrocknet bzw. unterfüttert. Dafür eine imposante Kirche. Der Höhe nach geurteilt.




In der Jesenice ist ein Mann auf Jagd. Ich habe ihn mal gefragt, was er da fängt und weiß nicht, ob er die Frage verstanden hat. Jedenfalls habe ich die Antwort nicht verstanden. Der Gestik nach könnte er mit seinem Köcher auf Krebsjagd sein. Falls denn seine Antwort überhaupt etwas mit meiner Frage zu tun hatte.




Rückzug. Und zwar den gleichen Weg. Ein nochmaliger Halt in Dabar. Das war es dann für den heutigen Tag.





Freitag, 11.08.2017

Quartierwechsel. Aber erst noch eine Runde in der Umgebung von Otocac drehen. Der Grund ist ein Teich, der mir bei google maps im Ort Canak aufgefallen ist. Im Internet kann ich aber keine Fotos zu dem Ort finden.


So ein Foto aus dieser Perspektive habe ich im Netz gefunden. Das ist ein Blick von der Südseite auf den Ort Canak. Aber da sieht man nichts von einem Teich.



Von der Nordseite kommend sieht man zunächst mal die "Sehenswürdigkeiten".





Im Tal befindet sich dann ein Teich. Von Teichfröschen besetzt und eine Ringelnatter ist vorbei geschwommen.





Die ganze Gegend hier ist landwirtschaftlich geprägt. Hier und da stehen entlang der Strecke auf einspuriger Straße ein paar Häuser, dann ist wieder kilometerlang gar nix. Und irgendwo stand ein Schild von einem EU-Projekt. Da soll die Gegend wohl auch ausgebaut werden.




In Licko Lesce befindet sich das kroatische Zentrum für indigene Fischarten und Wasserkrebsen in karstartigen Gewässern. Im Prinzip werden hier Forellen und Wasserkrebse gezüchtet und erforscht. In der Gacka wachsen die Forellen fünf mal schneller als sonstwo.



Der Umzug steht an. Noch etwas Meerluft schnuppern. Es geht nach Jadranovo. Aber erst noch kurz den See in Svica besuchen. Da fließt ja die Gacka hin. Früher waren das mal zwei Seen mit einem 50m Wasserfall verbunden. Früher halt ...




Diesen Baum hier kennt wohl jeder, der schon mal über den Vratnik-Pass an die Küste (nach Senj) gefahren ist.




Auf dem Vratnik-Pass steht ein Schild "Krivi Put 8 km". Das probiere ich mal und hätte ich mir sparen können. Bis Krivi Put kann von einer Straße keine Rede sein.





Bei Klenovica kommt man auf dieser Route wieder auf die Küstenstraße. Da ist Povile Dugno nicht weit und es wird mal wieder Zeit, eine Runde zu schnorcheln. Auf dem ersten Foto die Stelle ziemlich mittig. Klares Wasser, aber wegen Süßwasserquellen kalt.




So. Dann mal schauen, wie es in Jadranovo so hergeht. Erster Eindruck. Nee, lieber nicht.


Samstag, 12.08.2017

Es regnet. Ich gucke mal am "Hauptstrand" von Jadranovo zwecks Schnorchelmöglichkeiten. An der Südseite scheint es da was zu geben. Aber mir ist es zu kalt. So um die 20 Grad am späten Vormittag. Es ist eh kein Mensch im Wasser. Viele haben die Touristengarderobe gegen lange Hose und Pulli eingetauscht.






Mein Plan: Die Insel Krk ansteuern und dort schnorcheln. Das Wetter soll am Nachmittag besser werden. Den Plan gedacht und in Angriff genommen. Bei der Ankunft aus dem Ort auf die Magistrale ist der Plan geplatzt. Die stehen hier in nördlicher Richtung im Stau. Es ist Samstag. Heimreiseverkehr. Also Richtung Süden fahren. Und dann im Hinterland wieder Richtung Norden. Wenn da nicht Novi Vinodolsko mit seinen permanenten Zeitverzögerungen wäre. Egal. Ungeplant ist dann folgendes enstanden:


Dauerregen bis Lic. Aber in Lukovo Bribir ist mir ein Denkmal aufgefallen, das ich bisher wohl immer übersehen hatte. Und dort im Wald gibt es gleich mehrere leckere Restaurants (Vera, Vagabundo, Lovacki dom Vepar). Hunger stellt sich ein.




In Fuzine hat der Regen nachgelassen und ich kehre ins Freilichtrestaurant Bistro Lea ein. Hähnchen cordon bleu mit gebratenen Nudeln. Lecker.



So ungefähr hat das Meer von Hreljin ausgesehen. Also in echt war es noch um einiges trüber. Ich weiß nur nicht mehr, ob das Meer so grau war ...


In Hreljin gibt es einen berühmten Baum. Der ist mir mal in einem Kalender aufgefallen. Und der Blick zur Zufahrt zur Krk-Brücke sieht ziemlich nach Stau aus.






Bakar ist Pflicht, wenn man mal in der Ecke ist. Nicht nur von oben. Sondern einfach auch mal reinfahren bzw. durchfahren.






Letzter Tag heute. Das ursprünglich geplante Schnorcheln hat dann doch nicht geklappt. Schade. Oberhalb von Bakarac (an einem Weg zwischen Bakarac und Kraljevica) gibt es eine Bank mit Blick auf die Bucht von Bakar. Zeit zum Nachdenken. Über das Vergangene, über das Jetzt und über das, was noch nirgends geschrieben ist.





Sonntag, 13.08.2017

Abreisetag. Auf der Terrasse noch kurz die Verkehrslage checken. Sieht ziemlich voll aus an den Grenzübergängen. Ich habe mir mal von Pero noch die anderen Zimmer zeigen lassen. Also die Doppelzimmer schauen gut aus und sind geräumig. http://www.haussilvia.de/


Nach 12,5 Stunden für 1050 km ab Jadranovo ist die Heimat wieder erreicht. "Normaler" Stau an der Grenze HR-SLO in Pasjak. Zeitverlust ca. 30 Minuten. Weiterfahrt über Triest - Tarvisio - Villach - Salzburg. Den angezeigten Stau am Walserberg wie folgt umfahren: Abfahrt Grödig - Berchtesgaden - Bad Reichenhall.

Und für die Statistik:

Gefahrene Kilometer: 3371

Durchschnittsverbrauch mit einem 1,6 Benziner: 7,3 l.

Na dann bis Oktober in Kroatien.




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