Samstag, 26. Dezember 2015

Kroatien zum Jahreswechsel 2015/16

Ab 28. Dezember 2015 on Tour in Kroatien.

Montag, 28.12.2015

Angekommen.:-) Heute morgen um 4:30 Uhr haben wir kroatischen Boden betreten. Und das bei minus 2 Grad beim Grenzübergang in Metlika. Ok, es ist ja Winter und wir haben noch ein Stück zu fahren. Aber irgendwie wird es immer nebliger. Am Tunnel Sveti Rok misst das Auto minus 9 Grad. Gewonnen! In Österreich wurden in der Nacht nur - 7 Grad erreicht.:-) Ein ganzes Stück weiter südlich, auf dem Autobahnrastplatz Skradin, bietet sich ein nahezu trostloser Anblick. Der Sonnenaufgang fällt aus. Da kann man mal sehen, was man sonst nicht auf entsprechenden Postkarten sieht ...





Irgendwo bei Trogir verlassen wir die Autobahn und nähern uns dem Meer. Aber das ist erstmal nicht zu sehen. Jedenfalls nicht von oben und unten sieht es noch etwas vernebelt aus. Erst bei Split, hier Podstrana, setzt sich die Sonne durch und so langsam klettert die Temperatur. Die nicht mehr von innen beschlagenen Autoscheiben bestätigen die Fahrzeugmesswertdaten.




Und um 9 Uhr, nach insgesamt 13,5 Stunden Fahrt, sind wir dann für die nächsten Tage "richtig" angekommen. In Omis, einer Stadt in Mitteldalmatien, ca. 20 Kilometer südlich von Split. Hier fließt der Fluß Cetina ins adriatische Meer und teilt die Altstadt von der Neustadt, die mit einer Brücke verbunden sind. Hier eine kleine Karte:


Unser Apartment liegt sozusagen fast in erster Reihe. Ist nur durch die Straße vom Meer getrennt. Zu dieser Jahreszeit kein Problem. Ok, der Blick vom Balkon führt zwangsläufig und direkt auf einen Granatapfelbaum. Aber vorbei an einem Madarinenbaum erreicht man um die Ecke die zum Haus gehörende Terrasse. Da kann man schon mehr sehen ...




Die Winterkollektion darf in der Wohnung bleiben und auf gehts zu Fuß in Richtung Ortskern, ein paar Eindrücke sammeln und in der Sonne einen Kaffee schlürfen. Und die Restaurants und Cafes sind gar nicht mal schlecht besucht für diese Jahreszeit. Ich vermute mal so, dass die heute in Omis den Tag der Spiegelungen gefeiert haben.








Abschließend für heute noch ein Wort zum Thema Sonne. In diesem Sinne bis dann.





Dienstag, 29.12.2015

Weiß wer, wo Imotski liegt? Nein? Habe ich mir fast gedacht, dass niemand die Karte (siehe oben) ordentlich studiert. Der Ort ist da drauf. Und zwar rechts von dem roten Punkt nahe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Und in der Ecke waren wir heute. Also zunächst in Imotski selbst. Und zwar auf Seesightseeing. Da gibt es nämlich Krater, in denen Wasser ist und irgendwie muss man das ja auch zu irgendwas gebrauchen können. Also hängen da jede Menge Hinweisschilder, obwohl man die Krater schon von weitem sieht. Aber ok, es kann ja nicht jeder wissen, dass da Wasser drin ist. Also der erste "See", den wir aufgesucht haben, ist der Modro Jezero (Blauer See). Gar nicht so einfach, den zu sehen. Der ist ja in einem Krater, also weit unten und wenn der dann noch kaum Wasser hat, wirds echt schwierig. Vereinzelt lassen sich Touris sichten, die dem Objekt der Begierde durch emsiges Herumkraxeln etwas näher kommen wollen.





Weiter geht es zum Crveno Jezero (Roter See). Jetzt wirds langsam unglaubwürdig .. Ein blauer See ist ja noch ok. Auch wenn von dem hier mehr Spiegelungen als blau in der Pfütze zu sehen war. Aber das mit dem rot kommt mal gar nicht wirklich hin. Ansonsten ist es ähnlich dem ersten See. Eben etwas Wasser in einem Krater. Und damit jeder weiß, wie der See eigentlich aussehen sollte, haben die da eine Luftaufnahme auf Tafel gebannt.



Insider werden jetzt möglicherweise anmerken, dass es da noch einen weiteren, noch kleineren See geben sollte: Den Suho Jezero (grüner See). Ähm, sorry. Da war nix zu sehen. Also so richtig null Wasser. Dafür ein Hinweisschild zum 6 Kilometer entfernten Ricice Jezero. Der steht nicht auf unserer heutigen Einkaufsliste. Also mal gucken. Aha - im Ort Ricice findet sich zwar die Staumauer des Sees, der aber laut Karte und dem Gockel Zeleno Jezero heißt. Der wiederum steht auf der Liste und liegt in Kirschkernspuckweite (Anm.: Dieser Begriff dient ausschließlich der Veranschaulichung von Wegstrecken im Sinne von Entfernungen und hat keinen politischen, geistlichen oder sonstigen der Entfernungslehre nicht zweckdienlichen Hintergrund) zu Bosnien und Herzegowina. Fertig mit dem letzten Satz? Ok, dann gehts weiter: Der See ist grün. Guckt selbst.




Weiter geht es zum nahegelegenen Prolosko Blato. Das ist eine Art Sumpfgebiet. Auch hier gibt es einen blauen See in einem Loch, der aus nicht näher bekannten Gründen die Berühmtheit eines beziehungsweise des Modro Jezero nicht erreichen konnte.





 
Von unten schaut die neblig-matschige Aussicht dann so aus:





Auf dem Rückweg fallen uns in einem ausgetrockneten Flußbett in Prolozac nähe des Sumpfgebiets ein paar Hütten auf. Coole Sache. Die hatten dort ihren Weihnachtsmarkt.




Und ein paar Meter weiter haben die im Wald noch eine Freilichtkirche oder so. Sachen gibts ...



Zum Schluß für heute noch ein kleines Rätselbild: In welchem Ort haben wir auf der Rückfahrt gespeist: a) Baska Voda, b) Kopenhagen.



Mittwoch, 30.12.2015

Hmm - keine einzige richtige (in Worten: 0) Antwort auf die gestrige Preisfrage (14-tägige Schlauchbootreise nach Dänemark für 2 Personen in der Luxuspenthousesuite eines 5* Hotels ab Hanau-Hafen) eingegangen. Zu schwer? Na dann helfe ich mal beim nun kommenden Bildsuchrätsel. Also oberhalb von Omis steht eine Statue, die aufs Meer blickt und gerne für richtig geniale Fotos für Omis genutzt wird. Nun denn. Die Statue muss man erstmal finden. Ich habe sie aus oben genannten Gründen bereits markiert.


Wenn man sie dann gefunden hat, kann man sie so vor den Canyon stellen (also sich so stellen, nicht das Bronzeteil), dass was einigermaßen vernünftiges dabei rauskommt. Also zum Beispiel so wie unten. Nur dass das nix vernünftiges ist. In solchen Fällen verweise ich auf die Bildersuchfunktion im Internet.


Was solls. Jetzt wissen wir wenigstens, wo das Ding steht. Und weiter gehts entlang der Cetina im Bergrücken von Omis. Dazu fährt man einfach durch einen Tunnel und schon ist man hinterm Berg. Als erstes fallen bunte Flecken im Berg auf. Schnell wird klar, dass sich die Flecken ganz bewußt und freiwillig in die Lage begeben haben. Nur die Busse sind gefakt. Die stehen hier einfach nur rum. Wahrscheinlich ist sonst nirgends Platz. Und Hütten gibt es hier direkt am Fluß. Sehen ganz nett aus. Die Zweckmäßigkeit haben wir nicht überprüft.


 

Ach ja: Es ist kälter geworden. Bura. Und die bringt eisigen Wind mit. Wir fahren einfach mal zu einigen Bergdörfern, schauen uns die Cetina an ... bis wir genug von der Ecke haben.





Auf unserem Einkaufszettel stehen schon noch Ausflugsziele. Aber dafür ist jetzt zu spät. Dann fahren wir halt mal nach Split. 



Die Riva von Split ist mit Verkaufsständen geschmückt. Hier ist noch Weihnachtsmarkt. Halt etwas anders. Ohne Bratwürste, Nierenspieße, Glühwein, ... viel Fritule, anders halt. Und inmitten poppiger Klänge erschallt Stille Nacht auf fremdsprachig.




Von dieser nachweihnachtlichen Besinnlichkeit überwältigt, treten wir den geordneten Rückzug an.


Donnerstag, 31.12.2015

Es geht südwärts. Süddalmatien beginnt etwa ab der Stadt Ploce (ist auf der Karte) und reicht bis zur Grenze nach Montenegro. Dazwischen liegt ein kleines Stück Bosnien und Herzegowina bei Neum. Nach ca. 100 Kilometern befinden wir uns in der Gespanschaft Dubrovnik. Wow, so weit südlich war ich noch nicht in Kroatien. Ein Katzensprung nördlich von Ploce, bei Bacina, sind die Bacinska Jezera. Das ist eine Art Seenlandschaft.



Der Ort Ploce ist ein Industrieort. Sieht eher zweckmäßig eingerichtet aus und die Cafes sind voll. Man trifft sich dort halt.




Die Gegend etwas südlicher wird auch als Neretva-Delta bezeichnet. Der Fluß Neretva und einige Zuflüsse bestimmen das Bild. Wir fahren zunächst der Neretva entlang in südöstlicher Richtung. Ein Mandarinenstand folgtt dem nächsten.





In Metkovic sind wir dann etwas von einem Grenzschild überrascht. Hier beginnt Bosnien und Herzegowina. Und neben dem Übergang auf der Hauptstraße ist hier noch ein kleiner Übergang in einer Seitenstraße mit altem Schlagbaum. Wir halten hier, steigen aus und die Dinge nehmen ihren Lauf ... Natürlich wollten wir den kleinen Grenzübergang fotografieren. Ich mach schnell zwei Bilder und widme mich scheinbar den Schildern. Meine Freundin geht da etwas offensichtlicher vor und auf den Grenzübergang zu. Als der bosnische Grenzbeamte seine Arbeit unterbricht und auf uns zukommt, habe ich sie schon im Knast gesehen. Es folgt eine Belehrung in für uns unverständlicher Sprache. Ein Passant übersetzt. Aha - verboten und strafbar. Ich zeige dem Grenzbeamten mein Bild vom Schild = alles ok. Meine Begleiterin muss ihre Bilder löschen ... Aber dafür können wir straffrei flüchten.:-)
Ich weiß jetzt gar nicht, ob ich ein Grenzfoto einstellen darf, weil ... es ist ja eigentlich schon gemacht ... aber ich lasse es erstmal besser, solange wir uns im Land aufhalten. Stichwort: NSA. Mist, jetzt lesen die auch noch mit.




Ach ja: Überall raucht es. Die Leute verbrennen hier ihr Grünzeugs. So regnet es dann auch ab und an Asche. Verziehen kann sich der Rauch eh nicht nach oben. Nun geht es an die Küste, nach Blace. Da mündet die Neretva in die Adria. Etliche Vogelarten halten sich hier auf. Prima Gegend.








Klek heißt der letzte Ort an der Küste, bevor es zum Grenzübergang Neum in BiH geht. Südlicher wollen wir heute nicht. Die Sonne bleibt eh nicht mehr lang. Obwohl es nur noch 60 Kilometer bis Dubrovik sind. Aber es ist ja nicht das Ende aller Tage. Und einen Blick auf das Delta können wir auch noch erhaschen.



Nach einem kurzen Halt vor der Grenze (im Hintergrund sieht man ein Stück von Neum) fahren wir zum Sonnenuntergang in das kleine Nachbarörtchen Komarna. Hier ist niemand zu Hause. Alle Rolläden dicht. Eben ein Touriort. Und die Bucht haben wir ganz für uns alleine. Der Brückenpfeiler und der Kran stehen für das Bauprojekt "Peljesac-Brücke". Es soll hier eine Verbindung von Festland auf Peljesac entstehen, damit man nicht mehr durch Bosnien und Herzegowina fahren muss, um nach Dubrovnik zu gelangen. Macht irgendwie Sinn, weil der Süden der Insel Peljesac mit dem Festland verbunden ist.






Freitag, 01.01.2016

Sretna nova godine! Das neue Jahr hat für uns in Split auf der Riva begonnen. Allen ein frohes neues Jahr.




Heute ist Omis Tag. Vinka, unsere Vermieterin, hat zu einer kleinen Sightseeingtour eingeladen. Sie zeigt uns einige Strände und einen prima Aussichtspunkt auf die Schlucht von Omis. Aber leider - das hatten wir schon - die üble Sicht derzeit.






Wir erhalten noch ein paar Tipps und machen uns auf den Weg nach Borak. Das ist ein Gebirgsort "über" Omis. Also quasi die Häuser oben im Berg. Ganz schön hoch da oben. Man kann oder könnte auch zur Festung Fortica laufen. Entsprechende Stufen sind vorhanden. Aber das sieht ganz schön steil und weit weg aus ... lassen wir lieber.





Wieder unten angekommen, widmen wir uns nochmal der Cetina. Es ist schon klasse, wie sich je nach Lichteinfall die Farben ändern.




Jetzt aber: Hinein in die Altstadt. Ausgestorben. Keiner zu Hause. Das ist echt so. Nichts los hier. Aber in der Nacht muss es heftig gewesen sein. Nach ein paar Metern quietschen und kleben unsere Schuhe. Die haben zwar alles von der Silvesternacht aufgeräumt und sauber gemacht, aber wohl irgendwie das Bier nicht so ganz von den Steinen bekommen.





Irgendwie unwirklich, wenn man so durch die Gassen schlendert und kaum jemanden sieht. Mag sein, dass das irgendwas mit dem Datum zu tun hat.





Komisch. Kaum nähert sich der Sonnenuntergang, befinden sich Leute auf den Straßen und / oder laufen den Stränden entlang. Jetzt ist Leben in der Bude. Wenn denn eine offen hätte ... denn alle Restaurants im Omis sind heute dicht. Aber Cafes haben teils geöffnet. Ok, wir haben Hunger und das ist doch mal ne Aufgabe: Split ist uns zu weit, also versuchen wir unser Glück südlich in Richtung Makarska Riviera. Nach einigen Fehlversuchen und 26 gefahrenen Kilometern hat in Baska Voda eine Pizzeria geöffnet. Das ist doch mal ein Erfolgserlebnis am Ende des Tages.



Samstag, 02.01.2016

So. Wir haben heute die EU für ein paar Stunden verlassen und uns auf den Weg nach Bosnien und Herzegowina (BiH) gemacht. Klar will man dann auch möglichst viel sehen, so dass wir den Tag mehr oder weniger im Auto verbracht haben. Was bei dem Wetter machmal auch gar nicht so schlecht war. Hier mal eine Karte unserer kleinen Rundreise. Die schwarze Linie ist die Grenze zwischen HR und BiH.


Bei Kamensko hat uns unser Navi an einen kleinen Grenzübergang geführt. Offensichtlich wurden wir bereits erwartet. Nix los hier. Und eine Grenzabfertigung ala Handbuch. Erst nimmt der Kroate die Ausweise und verschwindet in seinem Häuschen, 10 meter weiter darf der Bosnier auch mal die Ausweise in sein Häuschen tragen.


Erster Halt ist der Busko Jezero (der größere Fleck auf der Karte). Ein Stausee. Und streunende Hunde im Gebüsch. Aber das ist ja bekannt. Nicht sonderlich überzeugend.



Jetzt mal nach einer Stadt Ausschau halten. Da liegt Livno auf der Route, die zu diesem Zeitpunkt wegen Planlosigkeit noch überhaupt keine Route war. Ok. Da fällt mir der Satz unserer Vermieterin zu BiH ein: "Die sind noch ein paar Jahre hinterher". Aha. Und ja.




Das Ganze erinnert doch sehr an "vergangene Zeiten". Und es stinkt. Nach Abgasen oder sonst irgendwas. Doch das Schlimmste: Die haben keine Postkarten! Jetzt wollte ich mal ne Postkarte aus BiH verschicken und dann gibt es nix. Jedenfalls nicht in Livno. Und die Cafes sind rappelvoll.







Weiter gehts. Auch wenn die hier die Sache mit dem Müll nicht ganz so eng nehmen, macht die Landschaft Lust auf mehr. Links und rechts der Straße sichten wir etliche Kuh- und Schafsherden.



Bei Prozor erreichen wir den Ramsko-Jezero. Der kann sich sehen lassen. Schade. Nicht nur wegen dem Wetter, sondern auch der Zeit, die davon fliegt.



Es stellt sich die Frage, wieder auf dem gleichen Weg umzukehren oder weiter zu fahren und eine Alternativroute zu finden, weil das Navi immer wieder zurück will ... das Straßennetz ist hier nicht so toll. Wir entscheiden uns für letzteres. So erhaschen wir noch einen Blick von der Neretva, die - wie vorgestern gesehen - bei Ploce in die Adria mündet.



Jetzt zeigt uns auch das Navi einen Weg. Der führt durch den Naturpark Blidinje, was teilweise auch ein Skigebiet ist, auf ca. 1400m. Und was "unten" noch Regen war, wird nun zu Schnee bei Minustemperaturen und stellenweise Makadam. Gut deutsch: Jetzt ist nix mehr mit zügig fahren. Noch ein Wort zur Einreise in die EU: Bosnien hat durchgewunken, Kroatien kurz die Pässe angeschaut. Komisch. Die Ausreise war "penibler".



Sonntag, 03.01.2016

Umzugstag. Es ist an der Zeit, sich von Omis zu verabschieden. Petrus schickt ein paar Tränen und wir schauen nochmal nach, was man mit der Bronzestatue so alles basteln kann. Positionswünsche nehme ich gerne entgegen. Material dürfte nun ausreichend vorhanden sein.





Dann statten wir Angelika und Zeljko (www.haus-viersen.hr) in Kastel-Stafilic, zwischen Split und Trogir, einen Kurzbesuch ab. Vielen Dank für den Kaffee. Man sieht sich.:-)



Nun geht es auf die Autobahn. Ca. 370 Kilometer in nördlicher Richtung. Und es wird kälter und windiger. Ab Maslenica ist die Autobahn für Gespanne, Busse etc. wegen starker Bura gesperrt. Nach dem Tunnel Sveti Rok kommt bei minus 7 Grad Schnee hinzu. An die vorgeschriebenen 40 Stundenkilometer bei solchen Bedingungen hält sich keiner. Jeder so, wie er will beziehungsweise kann. An den Raststätten trifft man sich. Die Mehrheit will gar nicht tanken, aber Frostschutzkonzentrat für das Wischwasser ist heute hoch im Trend. Nutzt bei uns nicht viel. Eh schon zugefroren.




Bei Sonnenuntergang verlassen wir die Autobahn. Der Vratnik-Pass ist zum Glück einigermaßen geräumt und siehe da: In Senj an der Küste liegt Schnee. Na das ist mal ne Seltenheit.





Nun ist unser Ziel bald erreicht: Kraljevica bei Dubravka und Familie: http://www.urlaub-anbieter.com/ostrofewo.htm


Nun sind wir also hier und auf unbestimmte Zeit erstmal festgenagelt. Die Seitenstraße ist eine einzige durchgezogene Eisdecke. Das Auto ist notdürftig an einem kleinen Hang abgestellt, ca. 10 meter vor dem Parkplatz, und mit Steinen an allen Reifen gesichert. Da geht gar nix mehr. Wir warten auf Tauwetter ...



Montag, 04.01.2016

Tauwetter. Es regnet. Jetzt kann es nur noch Stunden dauern, bis wir das Auto aus seiner misslichen Lage befreien können. Derweil schauen wir einfach vom Balkon. Auch mal ganz nett - Kraljevica mit Schnee.


Schließlich raffen wir uns doch auf und fahren einfach mal so durch die Gegend in Richtung Hinterland ins Vinodol-Gebirge. Vieles ist zwar vertraut, erscheint aber in einem ganz anderen Licht. Irgendwie eine Mischung aus Herbst und Winter wie hier in Tribalj und Bribir.



Beim Rumfahren fallen einem Sachen auf, die einem sonst vielleicht nicht auffallen. Ist ja auch klar. Wenn man nicht vorbeikommt, kann man auch nix sehen. Und wenn man vorbeikommt und nicht bewusst sieht, ist es vielleicht nicht interessant. So muss es die vergangenen Male gewesen sein. Zig mal vorbei gefahren und jetzt bewusst wahrgenommen: Das Geburtshaus eines bedeutenden kroatischen Botanikers, der die serbische Fichte entdeckt hat. Den Namen bitte gut einprägen. Vielleicht braucht ihr das mal bei einem Quiz.



Jetzt geht es etwas höher ins Gebirge zum Vidikovac (Aussichtpunkt) Slipica mit Blick auf das Hinterland von Crikvenica, Novi Vinodolski, die Adria und Wolken.





In der Folge kommt es vermehrt zu Verkehrsbehinderungen, wobei mich ein Objekt stark an die Bronzestatue von Omis erinnert.



Dann wirds bunt. Nein, es sind keine Faschingsvorbereitungen. Die peilen es einfach nicht, wie eine Mülldeponie gesichert werden kann oder müsste. Mit jeder Bura verteilt sich der Abfall dann in der Landschaft. Das darf ja auch mal gezeigt werden.


Wer den kleinen Blog vom Oktober aufmerksam verfolgt hat, wird sich sicher an unsere Begegnung mit Winnetou erinnern. Nun denn. Er ist nicht mehr da. Das ganze Tal zwischen Bater und Breze ist mit Schnee bedeckt, kleinere Straßen sind nicht befahrbar. Und weit und breit keine Zelte in Sicht. Vermutlich ist der Indianderstamm weitergezogen. Einzelne Pferde, die wir bei einsetzender Dunkelheit sichten, haben sie wohl zurücklassen müssen.




Dienstag, 05.01.2016

Dauerregentag. Antidepressiva haben wir nicht mit. Da hilft nur, die Aussicht genießen und auf der gegenüber liegenden, unbewohnten Insel Sveti Marko die Schafe zählen. Das beruhigt.




Aber Einkaufen müssen wir noch. Und weil das auch umständlich geht, fahren wir mal eben so durch Bakar durch. Zumal hier gerade ein maltesisches Containerschiff be- oder entladen wird. Zum Glück war unter einem der Kräne noch ein Parkplatz frei.:-)




Auf dem Rückweg gewinnen wir noch kitschnasse Eindrücke von Bakar und Kraljevica.




Jetzt aber zum Einkauf: Eine kulinarische Köstlichkeit für schlappe 8 Kuna (knapp über 1 Euro) plus zwei Knoblauchzehen. Ja, liebe Dubravka, das ist in deiner Küche passiert. Und wir haben anschließend extra gefroren. Jetzt kann man wieder atmen.:-) Bis morgen.




Mittwoch, 06.01.2016

Raus in den Regen. Unser heutiges Ziel ist die Insel Krk. Ein Verkehrshinweis vor der Zahlstelle über die Krk-Brücke löst einen Fragezeichenorkan aus. Verstanden habe ich die Celciusangaben bis jetzt noch nicht.


Zunächst steht ein Kontrollbesuch in Voz an. Vor zwei Jahren war das noch ein ruhiges Fleckchen Erde. Überwiegend von Einheimischen zum Baden genutzt. Nun wird da mehr und mehr gebaut. Schaut so aus, als ob die da auch einen Touristrand hinbasteln wollen. Sollte man im Auge behalten. Ja, das weiße Bootchen ist kurz vorm Absaufen.




Und wenns mal zu stark regnet, knipst man halt von innen..-)



Wir wollen uns an der Westküste der Insel umschauen. Zwischen Malinska und Valbiska. In der Bucht von Malinska halten sich diverse Vogelarten auf. Nichts außergewöhnliches. Bis eine Möwe startet. Die Flugphase hatte ich ehrlich gesagt etwas anders in Erinnerung.




In Richtung Porat gibt es jede Menge ... cici (tschischi). Wie beispeilsweise Vantacici. Und irgendwie ist die ganze Gegend ein bißchen tschischi ...







Weiter geht es nach Glavotok an die Westküste und nach Sveti Krsevan. Die dortige Kirche soll aus dem 11. bis 12. Jahrhundert sein. Da lässt man sich doch gerne mal klatschnass regnen.:-)






Ach ja: In Glavotok findet sich noch ein ganz prima Rätselbild: Was verbirgt sich hinter dem Eingang?


Nicht gucken! Erst rätseln ... na? ... JAAAA - Das ist eine Telefonzelle.:-)


Noch einen kleinen Abstecher nach Krk, dann ist der Tag schon wieder gelaufen. Wer hat sich eigentlich den Schwachsinn mit der Winterzeit ausgedacht?






Donnerstag, 07.01.2016

Wow - Bilderbuchwetter. Zusammen mit Dubravka machen wir uns auf den Weg in Richtung Landesinnere. Schon in Hreljin muss ich meinem Drang, auf Bahnschienen halten zu müssen, nachgeben.


Danach geht es auf die Autobahn in Richtung Karlovac. Trotz Neuschnee im Inland in der Nacht sind die Straßen weitestgehend geräumt. Winter Wonderland in Kroatien. Ein paar Fotos von unterwegs in Ostarije.






Schließlich ist unser Ziel erreicht: Rastoke, auch Klein-Plitvitce, genannt. Der Ort liegt bei Slunj, nicht weit von den echten Plitvicer-Seen.






Für das viele Wasser in Rastoke sorgt die Korana. Das ganze Dorf wird quasi für Touristen vermarktet. Eigentlich ist es derzeit geschlossen und kostet daher auch keinen Eintritt. Aber schön ist es trotzdem.:-) Ich habe nur gerade echt Probleme, Fotos auszuwählen, weil es einfach zu viele sind.







Auch das ist Rastoke.:-)



Zeit für die Rückfahrt. Ja nu. Es ist halt ein Stückchen zu fahren und wir wählen die Landstraße über Otocac. Das ist spannender als Autobahn. Bis zum Vratnik-Pass "oberhalb" von Senj liegt Schnee. Und ratzfatz ist schon wieder ein Tag zu Ende. Aber der hatte was.






Freitag, 08.01.2016

Das ist es wieder: Das Schmuddelwetter. Ganztagsregen bei ca. 11 Grad. Was solls. In einer
Regenpause geht es runter ans Meer hier in Ostro (Ortsteil von Kraljevica). Einfach mal auf gut Glück die Unterwasserkamera ins Meer halten. Und tatsächlich werden später am Laptop Fische sichtbar. Da ist also noch Leben drin. Das war eine kurze Regenpause. Der Rückweg bergauf gestaltet sich zum einem zähen Kampf gegen die Wassermassen (ganz leichte Übertreibung).






Wir fahren nach Selce. Das ist ein kleiner Ort bei Crikvenica und versuchen dort unser Unterwasserglück.





Und siehe da: Ein Seestern. Dennoch ist im Vergleich zu anderen Jahreszeiten wenig los im Meer. Aktuell herrscht in Kroatien Fangverbot bis Februar, damit sich die Bestände wieder etwas erholen können. Für "kleine" Fischer gilt das freilich nicht.





Wie in allen touristischen Orten stehen die Strandbuden und "Attraktionen" einfach so vor sich hin und / oder werden irgendwie, irgendwohin verstaut, um dann im Frühjahr wieder aufpoliert zu werden. Hier in Selce sieht das sogar noch ordentlich und organisiert aus. Auch der Kies scheint schon für die neue Saison bereitet.






Nun denn. Ein letzter Schnappschuß für den heutigen Tag.



Samstag, 09.01.2016

Letzter Tag. Ja, ok. Morgen ist auch noch ein Tag, aber wer weiß schon wie dann wegen den Grenzkontrollen die Verkehrslage ist und die Arbeit am Montag ruft.



Wir lassen es ruhig angehen. Am sichersten - im Sinne von staufrei - ist eine Nachtfahrt. Noch ein paar Postkarten schreiben (altmodisch, gell?) und dann nehmen wir am Abend unsere Henkersmahlzeit in der Konoba Frankopan im gleichnamigem Schloß in Kraljevica ein. Das ist eine echte Empfehlung wert.




So. Jetzt aber. Um 20:30 Uhr verlasssen wir das Restaurant. EU war gestern. Jedes Land auf der Rückfahrt hat nun seine Grenzkontrollen. Mal mehr. Mal weniger. Es ist doch schön zu sehen, wie die, die sagen, dass wir aus der Vergangenheit lernen sollen, selbst nichts aus der Vergangenheit gelernt haben! Damit meine ich nicht Grenzkontrollen an sich.

Nach 10 Stunden Rückfahrt und insgesamt 4547 gefahreren Kilometern sagen wir

bis bald Kroatien