Dienstag, 18. August 2020

Kroatien im Juli 2020

Dienstag, 18.08.2020 

Es ist wieder soweit. Nach einem Jahr geht es mittlerweile mit schwerer COPD nach Kroatien. Und weil sich eine Person den Blog gewünscht hat, versuche ich hier von Zeit zu Zeit zu berichten, wie es mir ergeht und was Kroatien so macht. Also bitte nicht auf tägliche Posts hoffen. Angedacht sind zunächst ein paar Tage in Bakarac bei Rijeka und dann zum Karinsko More. Die geplante Route schaut so aus: 

 

Mittwoch, 19.08.2020

Um 9 Uhr sind wir staufrei in Kroatien angekommen. Zum Frühstücken fahren wir zum Leuchtturm nach Kraljevica Ostro. Hier darf auch gleich das Badewasser getestet werden. Also von mir nicht. Ich war bestenfalls bis zu den Knie im Wasser. Meine Luft spielt nicht mit. Das kann an Übermüdung liegen oder anderes Klima oder oder. Bei knapp über 30 Grad ist es gar nicht so heiß.

Nach dem Bezug der Ferienwohnung in Bakarac fahren wir zum Einkaufen nach Kukuljanovo in einen Plodine Markt. Maskenpflicht ist das eine, die Umsetzung etwas anderes. Aber wenn schon das Personal nur halbherzig mit Mund- oder Kinnmasken rumläuft, braucht man sich nicht wundern. Einige tragen ihre Maske lieber in der Hand. Beim Abendessen im Vidikovac in Bakar ein ähnliches Bild: Die Cheffin trägt Kinnmaske. Nun denn. Viel Betrieb ist hier nicht. Also alles überschaubar. Und was meine Atemnot betrifft: Mal schauen, wie es weitergeht.

 

Donnerstag, 20.08.2020

Meiner Luft geht es heute wesentlicher besser als noch gestern. Am späten Nachmittag besuchen wir unsere Freunde Dubravka und Cico in Kraljevica, bevor wir auf der benachbarten Insel Krk in Voz das Meer aufsuchen. Die Brücke auf die Insel kostet übrigens nichts mehr.

Leider ist das Wasser in Voz nicht mehr so, wie es einmal war. Eine ziemlich trübe Geschichte. Aber es reicht für erste Schwimm- und Schnorchelversuche. Das scheint auch noch ganz gut zu gehen, wenn erst einmal die Angst überwunden ist. Direkt in der Bucht befindet sich ein verlassenens Gebäude, welches natürlich zum Knipsen einlädt. Und so nebenbei kann man hier auch Hochzeitfotos machen.



 

Zum Abendessen gehen wir zu Fuß in die Konoba Portic in Bakarac. Tja, was soll man da sagen. Von der Bedienung trägt niemand Maske. Besser einfach nicht wundern und auf der Hut bleiben. Rechnung gibt es auch nicht. Es läuft nicht alles rund in Kroatien.


Freitag, 21.08.2020

Ein Tag am Wasser. Wo? In Krk Voz. Aber auf der Ostseite. Anfangs waren wir alleine dort. Im Laufe des Tages füllt sich der Fleck Erde mit Einheimischen. Dort ist das Wasser noch klar, aber nicht viel drin. Das Schnorcheln fällt mir (noch) schwer. Danke, COPD. Wer auf den Fotos genau hinschaut, kann auf dem letzten Foto eine sterbende Steckmuschel erkennen. Kein gutes Zeichen die Wasserqualität betreffend.

 


Anschließend fahren wir nach Omisalj zum Eis essen. Viel los hier und von Maske und Abstand keine Spur. Da muss man echt Aufmerksam sein. Vorbildlich hingegen das Abendessen in der Burg Frankopan in Kraljevica: Die Bedienung trägt Maske, die Tische werden desinfiziert und die Speisekarte bekommt man mittels Barcode aufs Smartphone. Gerne weiter so.


Samstag, 22.08.2020

Gestern war luftmäßig ein übler Abend. Ohne Sauerstoff geht da nix. Vielleicht war es die lange Zeit in der Sonne. Keine Ahnung. Dafür heute bis nach 12 Uhr geschlafen und einen COPD freundlichen Tag gestaltet. Denn es geht in den kühleren Vinodol. Doch zunächst ein Blick auf unser Haus in Bakarac.


Über Hreljin geht es vorbei am Bajersko Jezero in Fuzine über Lic zum Buffet Vera mitten in einem Waldstück. Das Buffet ist für seine Wildgerichte bekannt. Und man kann dort wirklich gut und preiswert essen.



Die Rückfahrt nehmen wir bei untergehender Sonne über Novi Vinodolski. Jetzt mal schauen, was die Nacht bringt und der morgige Tag wird.


Sonntag, 23.08.2020

Ein Blick auf den Strand von Bakarac. Hier ist heute Bura, so dass wir uns zum Schnorcheln für die Insel Krk entscheiden.



Pinezici ist uns noch von früher bekannt und in der Bucht Plaza Torkul werden wir fündig. Keine Bura und vor allem glasklares Wasser. Da geht sogar das Schnorcheln besser als noch vor zwei Tagen.


In der Bucht stehen sogar zwei Autos mit deutschen Kennzeichen. Die Sprache ist aber nicht zu vernehmen. Es wird kroatisch gesprochen. Wie auch später beim Essen in der Konoba Pud Brest, die sehr gut besucht war. Entsprechend ist dort auch das Essen. Ach ja: Schnorchelnachweise. Der Tintenfisch verspeist gerade einen Seeigel.



Morgen steht ein Umzug an. Es geht nach Donji Karin in die Gespanschaft Zadar. In Zeiten wie diesen beobachtet man natürlich die aktuellen Corona Zahlen. Die Gespanschaft Zadar ist von deutscher Seite noch nicht als Risikogebiet eingestuft. Steht aber wohl kurz davor, wenn man den kroatischen Zahlen folgt. In Novi List war heute eh zu lesen, dass das Virus in Kroatien dabei ist, aus dem Ruder zu laufen.


Montag, 24.08.2020

Umzug nach Donji Karin am Karinsko More bei Zadar. Es herrscht immer noch Bura und je weiter südlich wir kommen, desto bewölkter wird es.

Ein kurzer Stop bei Sveti Juraj:


Wir nähern uns Norddalmatien und ab Höhe Karlobag hört man die Zikaden singen. Es sind auffallend wenig Touristen unterwegs. So leer habe ich die Gegend in der Hochsaison noch nie gesehen. Bei der Durchfahrt von Starigrad Paklenica oder später beim Pizzaessen in Posedarje hätte man die Leute problemlos zählen können. 

In Donji Karin angekommen, beziehen wir unsere Erdgeschoßwohnung. Erdgeschoß. Das sind knapp 50 Stufen bis ins Erdgeschoß. Für mein Befinden ist das der 2. Stock. Klar bin ich da erstmal sauer. Immerhin soll laut Internetbewertungen die Aussicht phantastisch sein. Nun denn, dann denke ich mir halt die Wolken und den Wind weg und filtere das Meeresrauschen und das Zirpen der Zikaden raus. Heute Nacht ist eh Gewitter angesagt. Aber zum Meer sind es tatsächlich nur gut 100m. Natürlich via Stufen.



Dienstag, 25.08.2020

Aha. Nach einem Gewitter in der Nacht sieht die Aussicht vom Balkon heute schon etwas freundlicher aus.

Wandertag. Aber aus bekannten Gründen nicht für mich. Ich ziehe es vor, mir mal die alte Aluminiumfabrik in Obrovac anzuschauen. Also nicht das erste Foto, das ist die Festung von Obrovac. 




Das ehemalige Fabrikgelände schaut halt so aus, wie ein Lost Place ausschaut. Bemerkenswert fand ich aber die Stalaktiten, die sich an der Decke bilden. Vielleicht lässt sich das Gebäude irgendwann einmal als Höhle vermarkten ...




Nun zieht es mich nach Gornji Karin zu Anna, die den dortigen Fastfood betreibt. Wir kennen uns schon seit x Jahren. Der Hauptstrand schaut nur spärlich besucht aus und Anna erzählt, dass die Saison gut verlaufen sei. Allerdings habe es an deutschen Gästen gemangelt. Dafür viele Österreicher, Slowenen und Slowaken.


Die Wanderung ist beendet. Treffpunkt in Obrovac an der Zrmanja. Erstmal ein kühles Bad nehmen.

Dann geht es zum Abendessen zu Renato, FoodHouse Zrmanja. Wie immer lecker und Renato zeigt sich redselig. Nur hätte es gerne ein anderes Thema sein dürfen, denn mit Bill Gates habe ich eigentlich in Zeiten wie diesen nichts am Hut. Sei es drum.


P.S. Die Stufen zum Appartment habe ich geschafft. Hat halt länger gedauert. Da muss ich jetzt durch. Obgleich ich das Gefühl habe, dass meine Luft so allmählich besser wird.


Mittwoch, 26.08.2020

Ein Tag am Strand vor der Nase. Kajak fahren auf dem Karinsko More. Also ich nur kurz. Mehr schnorcheln, relaxen und eine Strandbar gibt es hier auch.



An "unserem" Standabschnitt sind überwiegend Serben und Zagreber. Deutsche und österreichische Kennzeichen sind keine zu sehen. Das Wasser ist etwas trüb, aber einen grünen Krebs hatte ich bis dato noch nicht gesehen.


Zum Abendessen waren wir bei Anna in Gornji Karin. Lecker Girice. So bin ich heute 4 mal die Stufen zum Appartment gelaufen. Der Mensch gewöhnt sich offensichtlich an vieles.


Donnerstag, 27.08.2020

Heute geht es zum Schnorcheln nach Vrsi. Aber auf dem Weg dorthin erstmal ein Halt in Posedarje. Da gibt es vielleicht einen der schönsten Kreuzwege (Krizni Put) in Kroatien. An einer Kapelle endet sich asphaltierte Straße. Dort finden sich etliche Skulpturen. Offensichtlich wohnt hier ein Bildhauer.




Auf Makadam geht es nun weiter nach oben. Entlang des Weges finden sich weitere Figuren wie auch eine Quelle.




 Oben angekommen hat man einen Blick auf Posedarje und der Platz ist echt schön gemacht.





Nun geht es weiter an die Nordspitze von Vrsi. Felsen und Meer. Hier hatte ich mal das Glück, ein Seeepferdchen zu sehen. Dem war heute nicht so und das Schnorcheln fällt schwer. Vielleicht liegt es an der heutigen Hitze mit gut 36 Grad. Zum Glück hat sich wenigstens eine Goldsstrieme ablichten lassen.



Das war der bisher heißeste Tag. Mal schauen, wie es weitergeht.


Freitag, 28.08.2020

Die Metallbrücke, die Donji Karin mit Gornji Karin verbindet, macht wohl nicht mehr lange. Hier wird fleißig an einer neuen Brücke gebaut. Schade eigentlich.


Treffpunkt Kajak an der Kapelle in Ribnica, wo sich Karinsko More und Novigradsko More vereinen. Das ist quasi einmal quer übers Karinsko More gepaddelt. Also ich nicht. Und so einladend zum Verweilen schaut es dort auch nicht aus.



Mich zieht es nach Obrovac. Die "vergessene" und "häßliche" Stadt hat irgendwas. Zumindest für mich. Damit meine ich nicht nur die Cafebar, sondern die teils verlassenen Gebäude und an Lost Places mangelt es auch nicht. Ein paar Eindrücke.







Anschließend habe ich mich auf dem Weg zum Pueblo ("Winnetou") erstmal verfahren. Und das nach x Jahren in der Gegend. Sei es drum. Hinweisschilder, die auf Winnetou hindeuten, gibt es dort nicht mehr. Dafür Zeit für ein 180 Grad Panorama (zweites Foto).


Da fällt mir in Krusevo die Quelle Osojnica ein. Gut besucht scheint der Ort nicht zu sein, denn der Weg ist kaum noch passierbar. Dafür hat sich irgendwer in einer Tafel verewigt, die vor zwei Jahren noch nicht da war.




Am Abend ist Pizza to go angesagt und natürlich die Stufen. Ich kann sie nicht mehr sehen ...


Samstag, 29.08.2020

Ein Tag am Meer. Aber bevor es ans Meer geht, steht der obligatorische Pflichtstop bei der Maslenica Brücke an.





In Rovanjska lassen wir uns nieder. Dort befindet sich eine langgezogene, seichte Bucht, wo man direkt am Meer parken kann. Unterwasserfotos gibt es heute nicht. Nach einem kurzen Versuch des Schnorchelns habe ich abgebrochen. Angst und Luftnot. Die Lufttemperatur liegt bei 37 Grad. Das ist wie ein Kloß im Hals. So ist nur leichtes Baden angesagt.



Das Auto spendet ausreichend Schatten und hier bleiben wir bis zum Sonnenuntergang. Die Stufen zum Appartment sind heute beschwerlich, sehr beschwerlich. Und es soll noch heißer werden...


 

Sonntag, 30.08.2020

Ruhetag. Bis 14 Uhr gepennt. Die gestrige Hitze war anstrengend ... Und heißer ist es nicht geworden. Knapp 30 Grad, bewölkt, zeitweise Regen. Zumindest klappt da die Atmung besser. Also heute mal die Aussicht vom Balkon genießen und mit Handy festhalten.



Montag, 31.08.2020

17 Grad heute. Immer wieder heftige Regenschauer. Da wollen wir den Tag nutzen, eine Gegend kennenzulernen, die wir noch nicht kennen.

Gracac ist eine Kleinstadt. Hier fließt der Fluß Otuca. Viel gibt es hier nicht zu sehen. Aber wir wollen uns ja etwas die Umgebung ansehen, falls es mal nicht in Strömen gießt.




In Deringaj folgen wir dem Lauf der Otuca. Neben einer Kirchenruine finden sich hier viele verlassene Gebäude und Ruinen. 






 Eine weitere Kirchenruine befindet sich in Bruvno.


Entlang des Weges sind unzählige Schafe, Hühner und Kühe zu sehen. Viel Tierhaltung in der Gegend, die von Hügeln umgeben ist, die aber bei dem heutigen Wetter kaum zu sehen sind. In Lovinaz erstmal Bargeld tanken.


Die letzte Kirchenruine für heute befindet sich in Stikada. Die sah vor wenigen Jahren noch wie die oben gezeigten aus und wird derzeit renoviert. 


Auf das Abendessen in Gracac folgten Gewitter und Starkregen und eine Notbremsung wegen fahrbahnquerenden Wildsäuen. Aber jetzt, gegen 23 Uhr, sind wieder Sterne am Himmel zu sehen.


Dienstag, 1. September

Es ist wirklich ruhig in den Touristenorten und die ersten Restaurants schließen zum heutigen Tag wie sich auch auf unserer heutigen Route herausstellte.

In Biograd na Moru hatten wir einen längeren Aufenthalt. P.S. Das Laufen mit COPD geht ganz gut; sofern es ebenerdig ist und die Strecke nicht zu weit ...





Auffallend viele Fischerboote liegen in Biograd na Moru an. Teils noch mit ihrem Fang an Bord. Der Ort hinterlässt einen guten Eindruck. Da darf man sich auch eine Cremeschnitte gönnen.






Nächster Ort ist Sveti Filip i Jakov. Hier haben wir zu Nachmittag gegessen. Laut Tafel vernünftige Preise für erste Reihe zum Meer, aber dafür die Portionen etwas klein geraten.





Noch ein paar Eindrücke von Sukosan:




Und zum Tagesabschluß Bibinje. Hier geht für heute die Sonne unter, während der Mond auf der Rückfahrt bei Pridraga erscheint.






Mittwoch, 02.09.2020

Neuigkeiten vom RKI in Deutschland: Wir sind seit heute in einem Corona Risikogebiet. Das heißt anschließende Quarantäne. Wenn man sich an die Regeln hält. Insofern wird der Urlaub wohl abgekürzt werden müssen. Naja, heute und morgen sind wir noch hier. Und heute war Wandertag, also für mich freie Fahrt. Dann mal gucken, was der Tulove Grede, Winnetous Hausberg, so macht.








Dann habe ich mir noch das Manastir Krupa angesehen. Allerdings nur von oben, denn unten war jede Menge Betrieb an einem Imbissladen. Vorher aber geht nun offensichtlich von dieser Seite ein Weg zur Kudin Most. Das gilt es noch irgendwann zu testen.


Noch ein Blick auf die Stelle, wo die Krupa in die Zrmanja fließt und gedanklich schonmal darauf vorbereiten, dass die Rückfahrt ganz nahe gerückt ist.


Donnerstag, 03.09.2020

Für den letzten Tag noch ein schönes Plätzchen zum Sonne und Meer tanken suchen. Aber zuvor nach Vinjerac; einen Blick auf den Velebit werfen.



Dann fahren wir nach Ljubac und genießen den Tag. Es sind kaum Menschen zu sehen. Irgendwie gespenstisch für diese Jahreszeit. In Donji Karin hat noch das Restaurant Dalmatija offen, wo wir unser letztes Abendessen für dieses Mal Kroatien einnehmen.


Freitag, 04.09.2020

Abreise. Wir entscheiden uns, über Novo Mesto (Grenzübergang Metlika) in Slowenien zu fahren. Die Route kennen wir nur bei Nacht, so dass noch ein Gebäude in Ribnik kurz vor der Grenze auffällt.


Nach 13 Stunden sind wir zu Hause angekommen. Lediglich in Novo Mesto war stockender Verkehr, sonst kaum was los auf den Straßen. Unterbrochen wurde die Fahrt noch vom Covid-19 Test in Hochfelln.


Gesamtfahrleistung: 3698 km bei einem Durchschnittsverbrauch von 7,0 l (1,6 Benziner).